Übersicht über die Fotosammlung (Teil 1)

Über die Jahre ist meine Fotosammlung gewachsen, und obwohl ich sie in Ordner nach Jahr und dann nach Thema und Anlass einordne, verliere ich langsam die Übersicht. Deutlich wird das jeweils, wenn ich zu einem Thema ein Bild suche: Irgendwo hab ich doch so ein cooles Bild von einem Wolkenloch, wo man den Gipfel eines verschneiten Berges sieht – wann und wo war das schon wieder? Oder: Dieser Schnappschuss von der Hummel, die grad auf einer Lupine landen will – das war in meinem Garten, aber in welchem Jahr?

Ich müsste die Bilder also mit Suchkriterien und Stichwörtern versehen. Es gibt diverse Bilddatenbanken, die einen dabei unterstützen. Solange man alle Bilder nur über die Datenbank verwaltet und sucht, mag das bestens funktionieren. Aber ich habe mehrere Computer mit mehreren Betriebssystemen, und ein Teil der Bilder ist auf externe Speicher ausgelagert. Ein System mit einer zentralen Datenbank ist also eher ungeeignet, darum möchte ich die Bilder auch ohne eine Datenbank organisiert haben.

Wie bei allen Problemen bin ich nicht die erste, die es hat – dieses Problem wurde schon gelöst. Es gibt die sogenannten IPTC-Tags, das sind Informationen, die in der Foto-Datei selbst gespeichert werden. Sie unterstützen Profi- und Pressefotografen in ihrer Arbeit, darum gibt es auch eine Vielzahl von Tags, viel mehr als ich je brauchen werde. Aber sie bieten mir einen Weg, meine Informationen so in den Bildern zu speichern, dass sie von einer Vielzahl von Programmen auf allen Betriebssystemen gelesen werden können. Ausserdem können die so bearbeiteten Bilder irgendwo liegen, die Bilder selbst tragen die Daten, es braucht also keine zentrale Datenbank. Klingt super!

Allerdings gibt es auch Haken. Der Standard der IPTC-Tags ist relativ neu und wird noch weiterentwickelt. Noch nicht alle Programme unterstützen IPTC-Tags oder nur eine Teilmenge davon, oder unterstützen nur das Lesen, nicht aber das Schreiben. Es gibt eine andere Variante von Tags, die sog. XMP-Tags, die schon älter und weiter verbreitet sind, allerdings deutlich weniger mächtig.

Unterdessen habe ich noch eine Weile weiter geforscht, experimentiert und eine Variante gefunden, wie ich sehr schnell die gewünschten Informationen in die Bilder speichern und auch wieder zum Suchen nutzen kann.

Du brauchst dazu:

  • exiftools (von http://www.sno.phy.queensu.ca/~phil/exiftool/).
    Dies gibt es für Linux, aber auch Windows und Mac OS X. Es ist ein sehr mächtiges Tool, um XMP- und IPTC-Tags zu setzen und abzufragen.
  • XnView-MP (von http://www.xnview.com/de/xnviewmp/):
    Dies ist ein mächtiger Bildbetrachter, wo du die gesetzten Tags auf einfache Art kontrollieren kannst. Ausserdem kannst du auch Ratings setzen. Leider kennt XnView-MP in der aktuellen Version noch nicht die nötigen IPTC-Tags, und es ist auch umständlich oder nicht möglich, Tags auf viele Bilder aufs Mal zu setzen. Darum brauche ich das exiftools.
  • einen Texteditor (z.B. Notepad auf Windows, gedit auf Linux)
  • ein bisschen Übung im Umgang mit der Kommandozeile (Verzeichnisse wechseln, Befehle starten)

Vorbereitung:

  1. Installiere exiftools (Anleitung für Windows, Anleitung für andere Betriebssysteme)
  2. Installiere XnView MP. Starte es und setze Einstellungen (Werkzeuge – Einstellungen) unter «Metadaten» wie folgt:
    • Bei «IPTC und XMP»: «Bewertungen in XMP-Metadaten exportieren».
    • Bei «IPTC-Kodierung»: «UTF-8» auswählen und «UTF-8 beim Schreiben der IPTC-Felder verwenden» ankreuzen.
  3. Speichere die angehängte Datei exiftool-args.txt (Klick mit rechter Maustaste, «Speichern …»). Öffne sie im Texteditor und ändere die Angaben für dich. Pass auf, dass du das «=»- oder «<«-Zeichen lässt und nur jeweils den Wert dahinter änderst:
    • Ändere die Angaben im Abschnitt «Name und Adresse» (setze ein «#» vor Zeilen, die du nicht benutzen möchtest, bzw. entferne es auf Zeilen, die du benutzen möchtest)
    • Ändere Copyright: Das Muster in der Datei setzt ein Copyright in der Form «Copyright © 2017 Edith Birrer – www.edith-birrer.ch» (wobei das Jahr aus dem Aufnahmedatums des Bildes genommen wird). Wenn du auch so eine Copyright-Angabe möchtest, ändere nur den Namen und die URL (oder lass die URL und das «–» weg). Oder schreib dein eigenes Format hinter das «<«-Zeichen.
    • Kümmere dich nicht um die Angaben unterhalb der Zeile
      "# ----- ab hier bildspezifisch -----", diese werden wir später ändern.

Dies ist nun die Basisdatei, von der du Kopien erstellen wirst für die einzelnen Bilderserien.

Weiter geht’s im nächsten Teil!

One thought on “Übersicht über die Fotosammlung (Teil 1)”

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .